Erste Nachbesserung

Nun geht es richtig los! Herr G. bittet uns, alles Weitere nicht über den Service der Firma, sondern über ihn laufen zu lassen – das hätte uns eigentlich stutzig machen müssen, vor allem, wenn wir damals schon gewusst hätten, was wir jetzt wissen! Er begründet dies damit, dass er schließlich den direkten Draht zu Bimobil hätte und so die Abarbeitung der Punkte leichter fallen würde.

Wir warten…und warten…und…na ja, wir warten eben und nichts geschieht. In der Zwischenzeit lassen wir auf eigene Kosten die Fanfaren bei Mercedes korrekt einbauen, denn „der Freundliche“ weist uns beim ersten Service darauf hin, dass die Hupeninstallation äußerst mangelhaft durchgeführt wurde und da eine funktionierende Hupe nun einmal der Sicherheit dient….

Ein wenig Kopfschütteln gefällig? Der Tresor unter dem Beifahrersitz… nun ja: Eigentlich wird die Seitenklappe durch eine schwerere, metallene Safetür ersetzt. Das ist auch geschehen. Ich gebe zu: Das haben wir gesehen und auch nicht weiter nachgeschaut. So haben wir auf einigen Touren unsere Wertsachen dort eingeschlossen und uns sicher gefühlt, bis…. ja, bis ich mich aus irgendeinem Grund auf dem Sitzsockel abgestützt habe und eingesunken bin. Ich habe das zum Schutz aufliegende Schaumgummipolster angehoben und…..auf unsere Wertsachen gesehen! Grund: Das zur Tür zugehörige Blech, das oben auf dem Sockel eingenietet wird, war vergessen worden!!

Auf Anrufe bei der Firma K. kommt eine Antwort, die sich innerhalb der Familie zum geflügelten Wort entwickelt: „Er ist nicht erreichbar – wir legen einen Zettel auf seine Tastatur!“ Irgendwann „ist genug einfach genug“ und wir nehmen selbst Kontakt mit dem Service auf. Hier ist man sehr freundlich, man wird sich kümmern, ein Termin wird abgemacht. Zusätzlich gibt es ausführliche Informationen zum Umgang innerhalb der Firma – vor allem zwischen dem freien Mitarbeiter Herrn G. und dem Service: Nicht gerade beruhigend! Da nun bereits fast Frühling ist, ist die Werkstatt saisonbedingt stark ausgelastet, außerdem wollen wir über Ostern auch gerne einmal unseren neuen Wagen ausprobieren und so vergehen letztendlich seit der Auslieferung 10 Wochen, bis der Termin für die Nacharbeiten steht.

Wir fahren also „Exe“ weg – vier Stunden Fahrt mit zwei Autos, denn für die Arbeiten werden drei Tage veranschlagt und so lange möchte ich nicht in der Werkstatt zelten. Zum Glück rufe ich sicherheitshalber vor dem geplanten Abholtermin beim Service an und frage nach, ob Exe auch fertig ist. Großes Durcheinander, dann die Auskunft, dass man mehr Zeit benötigt – vier weitere Arbeitstage würde man schon noch brauchen. Äh, hätte man sich da vielleicht auch bei uns melden können, denn es soll ja schließlich Leute geben, die so naiv sind, sich auf verabredete Termine zu verlassen?

Also geht es mit dem PKW entsprechend später zur Abholung wieder nach Elmshorn und nachdem wir ½ Stunde an der leeren Reparaturannahme verbracht haben, wirft die mehrfach herbeigerufene Mitarbeiterin nach ihrer Ankunft einen Blick auf die Auftragsliste und stellt lapidar und ungerührt fest, dass leider überhaupt nichts abgearbeitet werden konnte, denn Herr G. hätte sich ja nicht gekümmert und der Service wäre schließlich nicht für die Bestellung/Lieferung der benötigten Teile eines freien Mitarbeiters zuständig. Mist – nun sind wir scheinbar richtig zwischen irgendwelche Fronten geraten! Außerdem sind wir logischerweise sauer, denn wieder hat uns niemand telefonisch informiert, wir sind also umsonst hierher gefahren.

Wir wollen Herrn G. sprechen – sein Büro ist leer. Wir fragen an der Information nach: Doch, er ist da und führt gerade draußen Interessenten Fahrzeuge vor. Gesehen hätte er uns auch schon, aber leider im Moment gerade keine Zeit. Wir gehen raus – kommt es uns nur so vor oder versucht er gerade, sich hinter einem Bimobil zu verstecken? – und stellen ihn zur Rede (die Interessenten, die er gerade verarztet, hören sehr genau zu!): Er wäre der Meinung gewesen, die benötigten Teile seien schon da und den Ersatzreifen würde er sowieso schon die ganze Zeit im Kofferraum herumfahren. Also – der wäre ja nun gar kein Problem!

So fahren wir stocksauer wieder mit beiden Autos und einer nicht kürzer gewordenen Aufgabenliste nach Hause, denn die Werkstatt ist ausgelastet und wir sollen informiert werden, wenn die Teile da sind. Es wäre ja wohl wirklich sinnvoll, erst einen neuen Termin abzumachen, wenn auch gearbeitet werden kann – wie wahr! Halt – stimmt ja nicht ganz, denn nun haben wir zumindest einen Reservereifen!

Von Ende April bis Mitte Juni passiert wieder eigentlich nichts, sieht man einmal von etlichen Telefonaten mit unterschiedlichen Personen ab. Ich entwickle mich allerdings inzwischen ein wenig zum Detektiv in eigener Sache. So gelingt es mir bspw. herauszufinden, dass die Kissenbezüge inzwischen bestellt wurden, aber nicht die Tür für den Durchgang zum Heckstauraum. Auch von einem Ersatzherd für das eingebaute, falsche Modell ist nichts bekannt und angeblich ist es auch gar nicht möglich, dieses Modell mit Zündung zu ordern – komisch, denn in unserem CS hatten wir das gleiche Modell, aber eben mit elektronischer Zündung.

Kurz vor Sommeranfang (nur zur Erinnerung: Fünf Monate nach der Zulassung!) geht Exe nun erneut zum Händler. Inzwischen hat man uns informiert, dass jetzt ein „spezieller Mitarbeiter“ den Service für die Bimobile übernommen hat. Er entschuldigt sich vielmals für die erlittenen Unannehmlichkeiten und gelobt Besserung. Tatsächlich ist der Wagen drei Tage später abholbereit – und (wer hätte das gedacht?): Fast alle Mängel sind behoben!!! Lediglich der Herd ist immer noch derselbe – und nun gesteht endlich auch der Händler, dass er dieses Modell gar nicht mit elektrischer Zündung bestellen kann. Serienmäßig ist jedenfalls so ein Modell nicht lieferbar. Diese Aussage wurde später auch von Dometic bestätigt, als wir auf dem Caravan Salon nachfragten. Höchstwahrscheinlich hat CS eine größere Charge bestellt und die Herde wurden extra von Dometic angefertigt!? Aha – CS ist ein Kleinserienhersteller, der insgesamt gerade einmal 120 Autos im Jahr baut und ausgerechnet der bestellt große, besonders teure Herde auf Vorrat, die außerdem allein aufgrund der Abmessungen nur in wenige seiner Modelle passen??

Egal: Wer also auf elektronische Zündung wert legt, sollte dies explizit (!) im Kaufvertrag festlegen, denn in unserem steht einfach nur „Dreiflammenherd“! Da muss man erstmal drauf kommen! Der geneigte Leser möge sich vorstellen, welche Ausmaße ein absolut wasserfester Kaufvertrag für ein Reisemobil haben müsste? Vielleicht sollte dann ja auch vermerkt werden, dass man sein Auto bitte mit 4 Rädern (in Worten: vier) haben möchte? Ach ja, und mit Motor wäre auch schon wichtig!!