Erfahrungsbericht TTT

Wir haben versprochen, nach einer ausführlicheren Benutzungszeit über unsere Erfahrungen mit unserer Airhead TTT zu berichten – was wir hiermit tun.

Inzwischen haben wir die TTT seit einem guten halben Jahr in Betrieb. Außer einigen Kurztouren waren zwei je fünf Wochen lange Touren nach Schweden und nach Italien darunter, also eine Benutzung in durchaus unterschiedlichen Klimazonen auch über zwei etwas längere Zeiträume. Hier also eine Zusammenfassung unserer bisherigen Erfahrungen:  

  1. Im Innenraum ist keinerlei Geruchsbelästigung wahrnehmbar, auch außen (vielleicht auch dank der möglichen Weiternutzung des alten SOG-Geruchsfilters?) sind keine Probleme „riechbar“ und es gibt keine Beschwerden von Nachbarn. Wenn man etwas bemerkt (z. B. mit der Nase direkt unter dem Luftstrom am Filter), dann riecht es tatsächlich nach Torf oder Waldboden, aber nicht nach Fäkalien.
  2. Nutzung unkompliziert – nicht zuletzt durch die viel größere Öffnung als bei der Cassettentoilette ist nur selten eine Reinigung wegen „Fehlabwurfs“ nötig.
  3. Zur Reinigung in solchen „Fällen“ und regelmäßig nach jeder Leerung des Urintanks dient eine Sprayflasche mit biologischer Zitronensäure, die neben dem Klo steht und ein Blatt Klopapier.
  4. Unsere Entsorgungsintervalle weichen aber doch erheblich von den Angaben der Hersteller ab! Allerdings nutzen wir unsere Toilette zu zweit, außerdem ausschließlich und entsorgen das benutzte Toilettenpapier im Tank. Den Feststofftank haben wir bisher nicht, wie angegeben, nach 30 bis 60 Tagen, sondern nach maximal (!) 21 Tagen geleert. Das ist aber zugegeben schon bei weitem besser als beim Cassettenklo. Die Entsorgung des Urintanks ist bei uns täglich fällig, maximal nach 1 ½ Tagen ist der Behälter von 7,6 l randvoll. Wir haben gut daran getan, z. B. für Stadtaufenthalte ohne Entsorgungsmöglichkeit noch einen zweiten Tank mitzubestellen. Vielleicht trinken wir aber auch einfach zu viel? Dafür ist die Entsorgung einfacher, denn man kann außer den Stationen jedes Klo (auch jedes „Pinkelbecken“) nutzen. Mit Wasser verdünnt ist auch eine Entsorgung in der Natur denkbar.
  5. Die Qualität aller Bauteile ist auf jeden Fall bei weitem besser als bei einer Cassettentoilette. Es ist also auch für „schwere Jungs“ wie mich mit fast 90 kg ohne Probleme möglich, sich auf dem Klodeckel sitzend die Zähne zu putzen, ohne Angst haben zu müssen, gleich in der Schüssel zu landen.
  6. Die Leerung des Festtanks ist einfacher als gedacht. Man benötigt allerdings, so man nicht zuhause direkt auf den eigenen Komposthaufen zugreifen kann, einen Beutel, der groß genug ist, ihn komplett über die Öffnung des Feststofftanks zu stülpen. Dann einfach umdrehen, etwas schütteln und schon ist „das Geschäft“ erledigt, denn eine gründliche Reinigung ist unnötig, da die Reste als „Starterkultur“ für die neue Einstreu dienen. Allenfalls empfiehlt sich „ein kleines Schäufelchen“, um allzu hartnäckiges Klopapier von der Kurbelmechanik zu lösen, das sich gerne mal darum wickelt. Für die Vorbereitung der von uns benutzten Kokosziegel ist eine Schüssel (Faltschüssel!) nötig, in der man den Ziegel mit einem Liter kochendem Wasser (immer nur kleine Mengen auf alle Seiten) übergießen und anschließend in Ruhe „zerpflücken“ kann. Das ist etwas mühsamer als die häufig empfohlenen zwei Liter, aber die Einstreu ist auf diese Weise schön fluffig und trocken und wir wollen ja, dass sie maximal viel Feuchtigkeit binden kann.

Insgesamt betrachtet war es eine gute Entscheidung umzusteigen – wer allerdings nur innerhalb Europas und stets auf Stell- und Campingplätzen unterwegs ist, für den lohnt sich der Umstieg nicht – da ist eine Reservecassette sicher billiger und weniger aufwändig. Wer aber die Themen „Autarkie auf Reisen“ und „Umweltverträglichkeit“ in seiner Prioritätenliste weiter oben eingeordnet hat, der möge sich bitte einmal intensiver mit dem Thema TTT beschäftigen.