Vorüberlegungen

Noch einmal deutlich: Es geht um ein Mobil für Fernreisen durch unterschiedlichste Länder, überwiegend jedoch schon in Regionen, in denen sich die Vorstellungen über Begriffe wie z. B.  „Autobahn“, „Fernstraße“, „Landstraße“, „ausreichende Straßenbreite“, „hervorragender Straßenzustand“, „guter Straßenbelag“, „Passbefahrbarkeit“, „gute Piste“ und „Straßenmarkierung“  oder auch „Straßenabsicherung“ deutlich von der diesbezüglichen europäischen Interpretation unterscheiden.

Grundsätzlich sind Fernreisen, belegt durch unzählige Reiseberichte, mit allen nur erdenklichen Fahrzeugen möglich – angefangen beim Fahrrad über Mofa, Roller, Motorrad, PKW und selbstverständlich jede Art von Bulli bis hin zu Oldtimern, LKW, Bussen…… und eben spezielle Fernreisemobile. Je nach Leidensfähigkeit, dem Wunsch nach einem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde, der Bereitschaft zu unterschiedlich aufwändigen Tiefbauarbeiten oder finanzieller Beschränktheit trifft jeder Fernreisende mehr oder weniger freiwillig seine Wahl.

Die Berliner Aussage „arm, aber sexy“ trifft auf uns zwar in Bezug auf beide Adjektive sicher nicht mehr zu, der finanzielle Aspekt darf aber trotzdem oder gerade bei der geplanten Anschaffung eines zuverlässigen Fernreisemobils nicht aus dem Auge verloren werden.

„Fernreise“ bedeutet, eine längere Zeit ziemlich weit weg zu sein, fast immer liegt auch eine nicht zu vernachlässigende Entfernung zwischen Auto und passender Service–Werkstatt. Es ist also durchaus von Vorteil, wenn zum einen der Aufbauhersteller sein Handwerk derart verantwortungsvoll ausführt, dass sich auch nach längeren Schlechtwegstrecken die Wände und Möbel noch dort befinden, wo sie hingehören und ein Aufenthalt auch in Klimazonen möglich ist, in denen die Temperaturen schon einmal gerne negativ wie positiv um höhere, zweistellige Werte von der mitteleuropäischen Komfortzone abweichen können.

Das Fahrzeug sollte so klein wie möglich sein. Fernreisen führen fast immer in Schwellen- oder Drittweltländer. Dort sind die Straßen in ihren Abmessungen eher bescheiden, ganz zu schweigen von Ortsdurchfahrten z. B. in idyllischen Bergdörfern. Auch wichtig: Die Verschiffung wird nach Volumen abgerechnet. Da unsere Leidensfähigkeit mit fortschreitendem Alter doch abgenommen hat, sind hier (wie bei den meisten Overlandern!) Kompromisse nötig.

Zum anderen gilt es, ein Basisfahrzeug zu finden, dessen Hersteller in möglichst vielen Ländern möglichst zahlreich vertreten ist. Es sollte außerdem möglichst zuverlässig sein und unter den Bedingungen vor Ort (Klima, Spritqualität, Straßenzustand, Höhenlage etc.) zufriedenstellend, das heißt möglich pannenfrei funktionieren. Hierzu sind allerdings bei modernen Fahrzeugen fast immer noch Zusatzarbeiten und –ausstattungen nötig.