Das Auto steht beim Händler

Nach sechs Monaten steht das Reisemobil beim Händler und hat bereits die ersten 800 Kilometer auf dem Tacho, denn es wird auf eigenen Rädern von Bayern nach Schleswig-Holstein überführt – im Vertrag heißt so etwas dann „Überführung durch Kunden auf eigene Kosten“, na ja. Nun dürfen wir den Wagen zum ersten Mal anschauen, denn es gibt eine Reihe von Arbeiten, die durch die Werkstatt des Händlers ausgeführt werden:

  • Einbau der Stereoananlage
  • Anbau des Fahrradträgers
  • Montage der Markisenfußhalterungen
  • Türaußenlicht
  • Verbindungstür vom Heckstauraum nach innen
  • Monitor der Rückfahrkamera
  • Querträger auf dem Dach
  • Heckrollen für Kajaks
  • Zusatztaschen im Innenraum
  • Tresor unter Beifahrersitz
  • Heos Riegelschlösser für die Fahrerhaustüren
  • Verstärkte Hupe
  • Steckdose im Bad
  • Einbau einer leihweise zur Verfügung gestellten 120 AH AGM-Batterie, da uns der Einbau einer Lithium-Batterie versagt wurde (Unsicherheit, wie beim Einbau etc. verfahren werden soll)

Für diese Arbeiten waren weitere zwei Wochen eingeplant und vorher sollten wir schon einmal mitreden dürfen (das „Wohin?“ und „Wie?“), außerdem konnten wir ein erstes Mal die Bestellliste mit dem Fahrzeug abgleichen. Hierbei fielen uns einige Abweichungen auf:

  • Der als Extra eingebaute Dreiflammenherd hat keine elektr. Zündung
  • Der Reserveradhalter ist zwar da, das Reserverad jedoch fehlt
  • Angeblich wegen gesetzlicher Bestimmungen (wir wollen eine Lithium-Batterie!) wurde ohne weitere Absprache der Platz für die Bordbatterie vom unteren Bereich des Kleiderschranks nach hinten in den Heckstauraum verlegt (Zitat Herr G.: „Da ist ja so viel Platz!“ Dass wir vielleicht wichtigere Dinge mit dem Heckstauraum vorhaben, ist scheinbar von untergeordneter Bedeutung!)
  • Die georderte Warmwasserzusatzheizung für das Fahrerhaus, die wir auch als Notheizung vorgesehen hatten, falls die Hauptheizung einmal ausfällt, erweist sich als Flop: Sie schaltet automatisch nach 30 Minuten ab, kann nur noch ein zweites Mal gestartet werden und läuft z. B. gar nicht, wenn der Fahrzeugtank unter 1/3 voll ist
  • Unsaubere Fugen (Kleberreste) an der Wohnraumdecke

Außerdem hatten wir mit Ralph Krüger der Firma Coating Company (Keramikversiegelung) abgemacht, dass er in dieser Zeit bei der Firma Kerkamm die Versiegelung durchführt – wir hatten schon unser letztes Reisemobil, den Rondo XL der Firma CS, durch ihn versiegeln lassen und waren begeistert: Waschen nur noch mit ein wenig Wasser und das zu Hause möglich, denn es werden keine Reinigungsmittel benötigt! Die Insektenentfernung war absolut kein Problem (selbst nach der Durchfahrung mehrerer Wanderheuschreckenschwärme!) und waschen überhaupt nur noch selten nötig, da der Schmutz kaum haftet und der nächste Regen wieder für Sauberkeit sorgt. Einziger Nachteil: Ständig muss man bei Werkstätten darum bitten, dass keine Karosserieteile mit tensidhaltigen Waschnitteln gereinigt werden, denn das zerstört die Schutzschicht – man glaubt gar nicht, wie viele amerikanische Werkstätten als Kundenservice die Autowäsche mit drin haben! Nach sechs Jahren, davon fünf Jahre unter Wüstenbedingungen mit sehr viel UV-Strahlung und etlichen Sandstürmen, sah der Lack immer noch top aus, wie uns der Käufer des Rondo XL anerkennend bestätigte.